Sonntag, 1. November 2015

Auf nach Gastenhall

Bericht aus den infernalischen Bibliotheken von Agent „Zugin“, Einsatz auf der materiellen Ebene, Talingard, derzeitige sterbliche Vertragspartnerin „Adyra“:

"Kommandant, melde gehorsamst neuste Entwicklungen: Nach der Schlacht von Ilsur teilte Kardinal Thorn meine Vertragspartnerin, mich, Agent Hugin (ihr solltet auf seine Berichte nicht allzuviel geben Kommandant, ich fürchte, seine Loyalität ist nicht über alle Zweifel erhaben) und Baerock (ich berichtete bereits von diesem höchst bemerkenswerten Dunkelzwerg, seine Seele würde einen guten Barbazu abgeben) dem neunten Knoten zugeteilt.

Der neunte Knoten besteht aus dem halb-elfischen Gefäß für des Herren Macht der sich Golon nennt. Mir ist jedoch schleierhaft, wie er in der Gunst des Fürst der Finsternis derart aufsteigen konnte. Nach ersten Beobachtungen behandelt er seine Gefährten wie Gleichgestellte und scheint beinahe freundschaftliche Zuneigung zu diesen empfinden. Ich frage euch Kommandant, wann ist euch das letzte mal ein solcher Fall von führerischem Totalversagen unter die Augen gekommen?

Ferner gehört ein Drachenblut, das auf den Namen Dryke hört, zum Knoten. Derzeit kann ich noch wenig über ihn sagen. Er weiß seine Dinge für sich zu behalten, scheint dem Gefäß aber freundschaftlich verbunden zu sein.

Die letzte im Bunde ist eine halb-elfische Baumbeschwörerin, die auf den Namen Scarlett hört. Gibt sich bewusst dumm/fröhlich und nutzt ihre weiblichen Reize und Kraft Ihrer Persönlichkeit, wie es einer Dienerin der Dirnenköniginnen würdig wäre. Sie ist aber äußerst undurchschaubar. Werde Sie wohl besonders im Auge behalten werden, bis ich weiß, ob Sie die Loyalität zur Hölle über die der Bäume stellt.



Der Knoten berichtete, dass es gelungen sei, den Dämonenprinz Vetrakali-isst-die-Augen zu befreien und im Gegenzug die Tränen von Aklys, wenn ich es richtig verstanden habe dämonische Krankheit mit einer Art Bewusstsein, zu erhalten. Kardinal Thorn hat befohlen die Tränen nach Ghastenhall und dort Barnabas Thrain zu übergeben, welcher diese zum Einsatz bringen solle. In der Anlage übersende ich euch
eine Rekonstruktion der Befehle des Kardinals.

Kommandant, ich empfehle einen Osyluth zu aktivieren und die Absichten des Kardninals zu erforschen. Kollaboration mit dem dämonischen Feind? In den Kreisen der Höllen wurden Teufel schon für viel wenige gehäutet!

Es wurde eine Schiffspassage nach Ghastenhall gebucht. Die Vertragpartnerin bewies einmal mehr Ihre Vorliebe mich als Spähposten einzusetzen. In einiger Entfernung war ein kleineres Schiff mit Mastbruch auszumachen. Das gesamte Schiff hatte eine magische Aura. Ein Überlebender an Bord, der furchtbar nach „Gutmensch“ roch. Das Gefäß entlarvte mit des Fürsten Macht das gesamte Gefährt als Illusion. In der Tat handelte es sich um eine Falle von Aboleth, die auf Sklavenfang waren. Der 9. Knoten ist hierauf jedoch nicht reingefallen und konnte die Aboleth durch Demonstration von der Machten von Waffen und Magie vertreiben, wobei die Barbazu-Seele eines dieser Ungeheuer erschlug.

Die weitere Reise verlief ohne größere Zwischenfälle, wenn man vom fast schon widerlichen Kranzbuckeln vor dem sterblichen 9 Knoten absieht. Dort einigte man sich auf folgende Tarnidentitäten:

Vertragspartnerin: Samara Tarell, menschliche Gelehrte für Sagen, Legenden und Geschichte
Barbazu-Seele: Kinkitz Grunwald, zwergischer Krieger-Händler, der die Befehle gibt
das Gefäß: Edward Blacksmith, menschlicher Leibwächter des Grunwald
die Undurchschaubare: elfische Schneiderin Shael Rubinstern
Das Drachenblut: Leopold, ein zerzauster Kräutersammler

In der Stadt angekommen wurde nicht der Befehl des Kardinals umgehend ausgeführt, sondern statt dessen in der Herberge „Zum goldenen Lamm“ im nobelsten Viertel der Stadt, dem Lord´s Quarter, bezogen. Eine solche Nachlässigkeit hätte mit neun Peitschenhieben bestraft werden sollen! Doch statt dessen wurde gefeiert und geprasst, wobei meine Vertragspartnerin sich früh zurückzog und mich und Agent Hugin mitnahm.

Das Gefäß erschien am nächsten Vormittag viel zu spät und in mäßiger Verfassung. Nochmal Kommandant, wie kann ein Sterblicher mit so wenig Selbstdisziplin nur soweit in der Gunst des Herrn der Hölle aufsteigen? Es folgte ein Besuch in der Bibliothek, wobei ich mich hier nur auf die Aussagen von Agent Hugin verlassen kann, da ich selbst nicht zugegen war. Dieser murmelte nach Nennung der Losung irgendetwas davon, dass wenn man Wissen suche, man sich morgen Abend zum Symposium im unteren Lesesaal einfinden solle.

Den Rest des Tages wurde von den Anderen mit einer Stadtbesichtigung verbracht, während ich mich in der Herberge mit der Bewachung des Gepäcks verbringen „durfte“.


Sobald ich weitere Neuigkeiten habe und die Gelegenheit günstig ist, werde ich euch erneut berichten Kommandant.

Möge das ewige Reich des Fürsten der Hölle kommen und ewige Ordnung und Frieden bringen!"



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